Jonathan Blaustein| The Value of a Dollar

Focus Gallery | 20. APR - 04. AUG 2019

Ich erlaube mir hier das Statement von Jonathan Blaustein selbst aus dem Englischen zu übersetzen und zu verwenden, denn er beschreibt, nicht nur als Künstler sondern auch als studierter Wirtschaftswissenschaftler, der regelmäßig für die New York Times schreibt, worum es in dieser Serie geht.

Die Überkonsumation von Nahrung, und den Ressourcen, die notwendig sind, um sie zu produzieren, ist ein kritischer Punkt in der zeitgenössischen Gesellschaft. Fotografie, das auch von mir gewählte Ausdrucksmittel, trägt zu diesem Problem sogar bei.

Millionen, wenn nicht gar Milliarden von Dollar werden jährlich dafür ausgegeben, um Essen zu fotografieren und die Realität zu verklären. Schnellrestaurantkonglomerate sind sicherlich die schlimmsten Sünder, aber wir können überall glamouröse Bilder sehen, von dem, was wir essen.

Nahrung ist ganz klar ein starkes Symbol für Wohlstand, Macht, Gesundheit und Globalisierung im 21. Jahrhundert. Ihr Wert wird bestimmt durch den Ölpreis, der transnationale Transport von Nahrungsmitteln trägt zur globalen Erwärmung bei. Die Bestandteile des Essens locken Amerika in die Fettleibigkeit und seine Produktion macht aus Tieren Gehacktes.

Die Fotografien in diesem Projekt versuchen das Artifizielle wegzulassen, das Essen so zu zeigen, wie es verkauft wird, ohne Styling, Retuschen und künstliche Beleuchtung. Jedes Bild stellt den Gegenwert von einem US-Dollar in Essen dar, welches auf verschiedenen Märkten in New Mexico gekauft wurde. Die Sujets existieren als äquivalente Menge eines Handelsgutes, sonst nichts. Die daraus entstandenen Bilder erlauben eine Auseinandersetzung mit der Macht und der verführerischen Natur des fotografischen Mediums per se.

Text: Till Richter

I allow myself to use the artist statement of Jonathan Blaustein here because he describes best, not only as an artist but also as a studied economist who has written many articles for the New York Times, what this series is about.

The over-consumption of food, and of the resources used to raise, grow, and produce it, is a critical issue in contemporary society. Photography, my chosen method of expression, contributes mightily to the problem.

Millions, if not billions of advertising dollars are spent annually to photograph food and obfuscate reality. Fast food conglomerates are certainly the worst culprits, but everywhere we see glamorized versions of what we eat.

Food is clearly a potent symbol of wealth, power, health, and globalization for the 21st Century. Its value is determined by the price of oil, its transnational transport contributes to Global Warming, its ingredients entice America into obesity, and its production processes animals into floss and mush.

The photographs in this project attempt to strip back the artifice; to depict food items as they were sold, (minus packaging,) without styling, retouching, or artificial light. Each image represents one dollar’s worth of food purchased from various markets in New Mexico. The subjects exist as equivalent amounts of commodity, and nothing more. The resulting images allow for a meditation on the power and seductive nature of the photographic medium itself.

Text: Till Richter 

Jonathan Blaustein · Burger from the series The Value of a Dollar 

Mehr Infos: Webseite Jonathan Blaustein